BLOG – Die Hirnschleuder

der theatralen subversion

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07. '16

Die Protagonistin Ilse Bendin

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Wir stecken mitten in der Probenarbeit für unsere neue Produktion „Die Kunst zu sterben“. Bis zur Premiere am 19.8. im LOT Theater Braunschweig ist es noch ein bisschen hin, aber so langsam wird es höchste Zeit die neuen Gesichter in unserem Produktionsteam vorzustellen. Und das wichtigste gehört unserer Protagonistin.

llse Bendin, 1940 in Dresden geboren, studierte an der Staatlichen Schauspielschule Berlin (heute: Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch). Nach Stationen in Dessau, Zwickau, Stralsund und am Berliner Ensemble bei Bertolt Brecht und Helene Weigel, war sie viele Jahre Mitglied des Ensembles des Eduard-Winterstein-Theaters in Annaberg.

Ihre ersten Erfahrungen mit dem Tod macht sie als Flüchtlingskind im 2. Weltkrieg, der ihr den Vater nimmt. Aus bürgerlich-konservativen Verhältnissen kommend, setzt sie sich gegen die Skepsis der Familie durch und wird Schauspielerin. Das Theater begreift sie dabei als politischen und utopischen Ort, von dem Impulse für eine bessere Gesellschaft ausgehen können. Ilse blickt auf ein bewegtes Leben und eine ebenso bewegte Karriere zurück, beides geprägt von der idealistischen Haltung einer Bühnenkünstlerin, die sich politischen Systemen widersetzte und mit schweren persönlichen Schicksalsschlägen kämpfen musste.

Die Zuschauer*innen werden einer Schauspielerin begegnen, die auf eine lange Lebensspanne in drei politischen Systemen zurückblicken kann, die einen Körper zeigt, auf dem dieses Leben Spuren hinterlassen hat, die immer gekämpft und dabei viel verloren hat und die sich der eigenen Vergänglichkeit stellt.

Und weil es noch ein bisschen mehr Lust macht, empfehlen wir hier noch ein paar bewegte Bilder von einer Kampagne von Drehbuchautoren gegen Fremdenfeindlichkeit, bei der Ilse die antifaschistische Oma Hipp spielt: