Ein Projekt der theatralen subversion, produziert vom Stellwerk Weimar e.V. – junges Theater – in Kooperation mit dem Kunstfest Weimar.
Nichts wird derzeit kontroverser diskutiert als die Frage nach unserem sozialen Zusammenhalt, nach geltenden Wertvorstellungen und einem Gesellschaftsmodell, das für alle tragfähig ist. Welche Meinung, welche Ideen und Visionen haben junge Menschen dazu? Wie wollen sie heute leben und was ist ihnen wichtig für ihre zukünftige Gesellschaft? In “Mikropolis … oder wie wollen wir leben?” haben sich acht junge Erwachsene zwischen 19 und 31 Jahren ausgehend von diesen Fragen auf die Recherche begeben. Ihr Ziel: Der Entwurf einer alternativen Mikrogesellschaft. In Workshops, Diskussionsrunden und theatralen Erkundungen haben sich die Performer*innen mit Themenfeldern wie Arbeit, Liebe, Kunst, Philosophie und Kommunikation auseinandergesetzt und daraus ihre »Mikropolis« entwickelt. »Mikropolis« – das ist keine Gesellschaftstheorie, das ist lebendige Utopie: Die Zuschauer*innen betreten mehrere individuell gestaltete Räume, in denen sie auf die Performer*innen treffen und die sie gemeinsam durchwandern. Zwischen Theater, interaktiver Performance und Rauminstallation angesiedelt, können Meinungen ausgetauscht, Ideen diskutiert und konkrete Absprachen getroffen werden – ganz unabhängig von bestehenden Konventionen und vor allem auch für die Zeit nach dem Besuch von »Mikropolis«.
Fotos von Thimo Hennig
Konzeption und Regie
Martin Zepter
Dramaturgie
Michael McCrae
Soundinstallation
Stephanie Krah
Performance
Acht Performer*innen aus Weimar, Jena und Erfurt
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
“Ach, was für ein fröhlich-anarchisches Völkchen hat sich da am Weimarer Bahnhof versammelt! […] „Was wäre, wenn wir die ganze Welt einmal umkrempeln könnten?“ – Liebe, Entschleunigung, Ekstase, Entspannung wären plötzlich Werte, die wichtig sind. Seifenblasen segeln durch den sommerheiß-stickigen Saal, und TV-Clips grüßen vom virtuellen Planeten YouTopia. Eine blinde Seherin bietet ihre Dienste an, jemand erzählt eine Geschichte, von einem Fremden, der sich an den Stadtrand setzt. Mitspieler und Zuschauer wachsen in diesem theatralen Tableau zur Gemeinschaft […]. Genau darum geht es Claudia, Dana, Michael, Marie, Yifan und den beiden Annas – also den „stellwerk“-Akteuren – in ihrem leidenschaftlichen Utopia-Projekt.” Wolfgang Hirsch, TLZ, 30.08.2016